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Zählt seit September 2010.
Literaturtip: Herdenschutzhunde - von Thomas Achim Schoke.
Dieses Buch jedoch ist das absolute Standardwerk zum Thema und gehört in jedes Regal eines Hirtenhundbesitzers.

Hier gehts zur Beschreibung und Rezension
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PostHeaderIcon Die Zeit nach Christus - Rasante Verbreitung und Weiterentwicklung

Seit Ende des 7. Jahrhunderts verbreitete sich rasant der Islam in Zentralasien. 977 wurde der erste islamische Staat gegründet (Seldschuken: türkische, kriegerische Nomaden aus einem Sultanat in Zentralasien) , welche die Tore nach Anatolien öffneten. Andere Stämme drangen auch in Kleinasien ein und brachten Herdenschutzhunde mittelasiatischen Typs, die auch Einfluss auf die Entwicklung der unterschiedlichen Hirtenhundrassen nahmen.
So bekamen die Hunde einen festen historischen Platz im osmanischen Reich.

Zu Beginn des 16. Jahrhhunderts war Anatolien beherrscht von Krisen und weitläufig anarchischen Zuständen, was eine starke Landflucht auslöste. Ein Großteil der Landschaft verfiel zugunsten der Viehwirtschaft und weite Landstriche wurden zu Steppen. Sivas blieb auch weiterhin der Mittelpunkt des Lebensraumes und der Kangalzucht. Durch die Abgelegenheit der Dörfer blieb die Rasse größtenteils von fremden Einflüssen verschont, worauf man heute auch sehr stolz ist.

Der volkstümliche Name "Karabash" (= Schwarzkopf) wurde zum ersten Mal 1592 detailliert beschrieben von H. Grüner ("Reise in die Türkei"). Dieser Mann war lediglich ein deutscher Reisender, der eigentlich gar kein bestimmtes Interesse an Hunden hatte. In seinen Berichten beschrieb er sie als "großartige, scharfe Hunde", die "so groß wie Esel" waren. Er machte in seinen Schriften immer wieder deutlich, wie wertvoll die Hunde für die Hirten waren.

Auch der Historiker, Musiker und Poet Celebi erwähnte den Kangal in seinen Reisebüchern:
"Sie führten in doppelten Ketten riesige Rüden, so groß wie Esel und so wild wie Löwen. Die Hunde trugen reich verzierte Decken und silberne Stachelhalsbänder. Diese Hunde können es nicht nur mit jedem Wolf aufnehmen, der ihre Herde bedroht, sondern würden auch nicht vor einem Feuer spuckenden Drachen halt machen. Die Hirten achten mit äußerster Sorgfalt darauf, dass diese Hunderasse rein bleibt; sie würden ihr gesamtes Vermögen als Deckgeld für einen guten Rüden ausgeben."

Er liefert uns hier eine sehr schöne Charakterbeschreibung und man merkt schnell, dass man sich immer schon sorgfältig um die Vermehrung der Rasse gekümmert hat. Der Adel bemühte sich stets um reinrassige Zucht, unter anderem auch die Familie Capanoglu (ottomanische Aristokratie), bis schliesslich vor ca. 60 Jahren endgültig ein Rassestandart festgelegt wurde. Um die Zucht rein zu halten werden auch keine großen Entfernungen gescheut. In vielen Regionen gibt es staatliche Kangalzuchtprogramme.

Mitter der sechziger Jahre wurden erstmals Kangalpaare in die USA und nach England exportiert, so war die weltweite Verbreitung der Kangals nicht mehr aufzuhalten.
1996 fand das erste Symposium über den türkischen Hütehund statt, wo sich Züchter und Experten aus der ganzen Welt einfanden. Man kam überein, dass es in der Türkei mehrere Hirtehundrassen gibt, der Kangal jedoch eine eigenständige Rasse darstellt.

1999 durfte das weltweit erste Kangalfestival in Sivas einen gigantischen Erfolg verbuchen.
Heute ist der Kangal in der gesamten Türkei als "Nationalhund" bekannt und hat schon längst seinen Kultstatus inne. Es gibt dort überall verschiedene akademische Einrichtungen und Zwinger, in denen diese Rasse gezüchtet wird, wobei immer sehr stark auf die sorgfältige Pflege des Stammbaums geachtet wird. Außerdem wurden ihm zu Ehren zwei Briefmarken und eine Münze gewidmet.

1 Kommentare:

Jacky Heller hat gesagt…

Diese Hunde haben einen wirklich interessanten Charakter! Ich habe einen Mazedonischen Kangal. Bin begeistert von dem Wesen. Halte ihn in einer geräumigen Wohnung, biete genug Auslauf. Jedoch ist zu wissen, dieser Hund ist nichts für Anfänger!

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